Woidgsichter

WoidG´sicht: Michael Miedl

Blickt man auf das Leben unseres WoidG´sichts, wird relativ schnell deutlich, dass der 43-Jährige kein Mensch ist, der nur quasselt und Luftschlösser baut. Michael Miedl ist Fußball. Und Fußball ist Michael Miedl. Von Kindesbeinen an dreht sich bei ihm so ziemlich alles um das runde Leder. Generell um Sport. Teil seiner Biografie ist es, stets an Grenzen zu gehen - und diese, wie selbstverständlich, zu überwinden.

Der gebürtige Schöfweger ist vielmehr einer, der bewusst große Herausforderungen sucht, diese mit Haut und Haar annimmt und sie auch meistert. Wenn man so will, hat er den leistungsorientierten Gedanken eines (ehemaligen) Profisportlers zu seiner persönlichen Lebenseinstellung gemacht.

Der innere Schweinehund ist mehr oder weniger sein permanenter Begleiter - eher Freund als Feind. Übernommen hat er diese Eigenschaft von seinem Vater, der dem Sohn zufolge selbst ein "brutaler Sportler" im nordischen Ausdauerbereich war. "Papa ist ein Vorbild für mich - und auch mein bester Freund", sagt Miedl dazu. Typisch überschwänglich. Aber, wie sich nach und nach herauskristallisiert, auch typisch ehrlich.

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Auch er probierte sich als Jugendlicher als Langläufer - ziemlich erfolgreich, wie sollte es auch anders sein: "Ich bin ein Besessener, der sich unglaublich schinden kann." Letztlich entschied er sich aber für den Fußball. Miedl ist eher der Mannschaftssportler als der Einzelkämpfer.

Fußball ist einfach seins.

Und das ziemlich erfolgreich, wie sollte es auch anders sein: Ausgehend von seinem Heimatverein, dem SV Schöfweg, ging es über Tittling und Vilshofen zum großen TSV 1860 München. Der Waidler kickte als Junioren-Nationalspieler, nahm als Teamkollege von Sebastian Kehl und Roman Weidenfellner (Borussia Dortmund) an der U17-WM in Ägypten teil, spielte gegen Weltstars wie Ronaldinho und Xavi. Es folgten Zweitliga-Einsätze als Profi für den 1. FC Schweinfurt.

Für den ganz großen Sprung reichte es allerdings nicht, die große Fußball-Karriere blieb ihm versagt. Für ihn aber kein Grund zu hadern. Ganz im Gegenteil. "Es hat dann wohl am Talent gefehlt. Ich habe alles aus mir herausgeholt, was möglich war. Deshalb kann ich mir auch nichts vorwerfen." Irgendwie schien der Waidler auch nicht für das Nomadenleben eines Profisportlers gemacht zu sein. Das Pilgern von einem Verein zum anderen war und ist nicht sein Ding, die Rückkehr in den Woid zudem fest eingeplant. Zurück beim SV Schöfweg und später beim SV Riedlhütte fand er seine sportliche Erfüllung. "Ich habe alles erreicht, was ich erreichen wollte."

Er ist eben kein Träumer oder "Schmatzer". Das trifft auch auf den beruflichen Bereich zu. Neben seiner sportlichen Laufbahn war es ihm wichtig, zu studieren. Eine große Herausforderung. Aber, wie sich später herausstellte, die richtige Entscheidung. Als diplomierter Wirtschaftsingenieur hat Miedl einen hervorragenden und sinnstiftenden Job bei Stromspeicher-Produzent Fenecon ergattert, ist dort CFO (Finanzvorstand). "Diese Aufgabe ist meine berufliche Erfüllung", betont er. Der 43-Jährige arbeitet viel, steht täglich um 4 Uhr morgens auf, sieht sich aber nicht als Workaholic. "Familie und Gesundheit ist das Wichtigste. Erst dann kommt Geldverdienen - wobei auch das Spaß machen muss."

Man nimmt es ihm ab. Michael Miedl hat ein einnehmendes Wesen. Das Lächeln im Gesicht gehört dazu - und zur Gestik der "Daumen nach oben" bei Zustimmungen. Diesen gibt es eigentlich dauerhaft, wenn er über seine jüngste Herausforderung spricht: Im Sommer 2024 wurde sein "Bolzwerk" in Spiegelau, wo er inzwischen mit Frau und Kind lebt, eröffnet. Das ist in erster Linie eine Indoor-Fußballhalle. Dazu gehören aber auch ein Boulder-Bereich, eine Gastronomie und ein Sport-Shop. "Die Idee, eine eigene Firma zu gründen, hatte ich schon länger", erklärt der 43-Jährige. "Ich wusste immer, dass es irgendetwas mit Fußball zu tun haben wird. Der endgültige Groschen fiel dann vor eineinhalb Jahren."

Die nächste Herausforderung - Eine Fußballhalle im Bayerischen Wald

"Das wird der Renner!", ist der Vollblut-Optimist überzeugt.

Die Kombination aus Volkssport Nummer eins, Event, Spaß und Action sei unschlagbar. Und dann kommt Michael Miedl so richtig ins Rollen: "Die Halle mit dem Untergrund - ein Traum. Wir haben einen Koch, der seinesgleichen sucht. So ein Restaurant wird es im Umkreis nicht geben." Seine Vorfreude ist mit Händen greifbar.

Natürlich - das gibt der Bayerwald-Botschafter zu - sei das "Bolzwerk" mit einem gewissen Risiko verbunden, doch muss man denn immer negativ denken?
Genau diese Frage sollen sich dem umtriebigen Tausendsassa zufolge alle Waidler stellen und mit "Nein" bzw. "Null" beantworten. Denn:


"Der Bayerische Wald ist ein Highlight. Das, was wir hier haben, sucht seinesgleichen", bekräftigt er
 

- und zählt dabei als Vorzüge der Region die Natur, die aufblühende Wirtschaft, "super Hotels" und den Menschenschlag an sich auf. Einem, der als Profisportler eine andere, eigene Welt gesehen hat, vor 50.000 Zuschauern Fußball spielte und zudem als Wirtschaftsingenieur seinen Weg gemacht hat, darf man diese Einschätzung wohl durchaus abnehmen. Dass er nun selber in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald eine Neuheit geschaffen hat, tut sein Übriges.

Erfolg definiert Michael Miedl jedoch nicht über materielle Dinge. Freilich liest es sich gut, dass er 17 Zweitliga-Spiele absolviert hat. Und natürlich kann der Unternehmer in ihm betriebswirtschaftliche Hintergedanken bei seinem Bolzwerk-Projekt nicht bestreiten. "Doch das steht nicht im Vordergrund", sagt er. "Was man macht, muss aus dem Herzen kommen - da müssen Emotionen dabei sein", legt er nach, ehe er den Bogen weiterspannt und ergänzt: "Und dann ist man auch erfolgreich." Bei allen Herausforderungen - ohne nur ein Träumer zu sein...